Stahlbeton (Verbundwerkstoff: Beton mit Bewährungseinlagen) ist mit über 100 Millionen verbauten Kubikmetern im Jahr der wichtigste Baustoff Deutschlands. Der Einsatz von Stahlbeton statt des unbewehrten Betons ist immer dann notwendig, wenn in einem Bauteil Zugspannungen auftreten, die zu einem schlagartigen Versagen der Gesamttragfähigkeit führen könnten. Im Vergleich zu anderen Baustoffen, wie Stahl, Holz oder Kunststoff, ist seine Anwendung immer dann sinnvoll, wenn keine filigranen und leichten Tragstrukturen notwendig sind. Wie der Einsatz beim Bau von Bunkern zeigt, ist Stahlbeton bei ausreichenden Abmessungen auch für extreme Einwirkungen geeignet. Vorteilhaft sind insbesondere die Nichtbrennbarkeit und der hohe Feuerwiderstand. Grenzen bei der Benutzung des Baustoffes ergeben sich aus dem hohen Eigengewicht des Betons, was als tote Last die erforderliche Betonstahlmenge vergrößert und bei schlanken Konstruktionen infolge der Rissbildung zu großen Verformungen führt.
Typische Stahlbetonbauteile sind unter anderem biegebeanspruchte flächige Bauteile, wie Decken oder Bodenplatten. Aber auch massige Bauteile wie Brückenpfeiler oder Stützwände werden im Regelfall mit diesem Material hergestellt.
Eine Voraussetzung für die Dauerhaftigkeit des Verbundwerkstoffs ist das alkalische Milieu mit einem pH-Wert von 12. Dieses entsteht durch die Umwandlung von Kalkstein in Kaliumhydroxid während der Hydration des Betons und stellt bei ausreichender Betonüberdeckung einen langfristigen Schutz des Betonstahls vor Korrosion sicher. Mit einem pH-Wert von weniger als 10 ist dieser Schutz, die sogenannte Passivierung, nicht mehr vorhanden. Ausgehend von der Betonoberfläche wird durch Feuchtigkeit und Kohlensäure die Alkalität des Betons und somit die Dicke der Passivierungsschicht um den Betonstahl mit der Zeit reduziert, wobei die sogenannte Karbonatisierungsgeschwindigkeit abnimmt. Risse im Stahlbetonbauteil können diesen Prozess fördern. Sobald Bewehrungsstahl korrodiert, vergrößert sich sein Volumen und ein Druck wird auf den umgebenden Beton aufgebaut. Dies kann etwaige Risse verbreitern, was den Korrosionsprozess wiederum beschleunigt und schließlich ein Abplatzen des Betons zur Folge hat. Des Weiteren dringen dann Tausalze und Schadgase in den Beton ein und schädigen die Bewährungseinlagen zusätzlich (Lochfraß).
Zur notwendigen Instandsetzung werden Schadstellen geöffnet, d. h. korrodierte Bewährungseinlagen freigelegt, vom Rost befreit und mit einem Korrosionsschutz (Rostschutz) versehen. Danach wird der geöffnete Bereich mit einem kunststoffmodifizierten Reparaturmörtel (PCC) reprofiliert und schlussendlich die benötigte Betondeckung durch großflächiges Aufbringen eines geeigneten Oberflächenschutzsystems künstlich wieder hergestellt.
Da unser Betrieb in Besitz der S.I.V.V.- Bescheinigung (Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Betonbauteilen) ist, kann eine einwandfreie Ausführung durch unsere Facharbeiter (Maurer und Maler) zugesichert werden.